Bayern Dienstmarken

Nr. D16 bis D24V

Am 1. August 1916 wurde durch die Reichsabgabe für den ersten Weltkrieg die Ausgabe von Dienstmarken für alle Behörden notwendig. Bei den ersten Marken wurde auf das noch vorhandene Papier der Luitpold- und Ludwigmarken zurückgegriffen. Die Nr. D18V, D19V,  D20V und D24V wurden auf farbigem Papier gedruckt. Auf die Papierarten der 15 Pfg.- Marke D19V wird noch später eingegangen.  Durch die Kriegswirren und den Rohstoffmangel wurde mit sehr unterschiedlichem Papier gearbeitet. Bei den Marken 7 1/2  und 15 Pfg. war noch gummiertes Papier  mit der seidenartigen Gummierung der Luitpoldmarken auf Lager. Diese ungebrauchten Marken sind nicht häufig, da fast alle aufgebraucht wurden, von der 20 Pfg. habe wir noch keine  Marke mit Luitpoldgummi gefunden.  Zu den verschiedenen Papierarten werde ich später noch etwas sagen.

Die Dienstmarken der Ausgabe D16 bis D24V


 

 In der Literatur wird erwähnt,  dass der 20 Pfg. - Wert auf blauem Papier als erster zu Ende ging, aber bei sehr kleinen Ämtern müssen sich doch noch einige Marken versteckt haben, sonst könnte es diesen Brief aus dem Jahr 1920 nicht geben.


 

 Ausgabe D25 bis D29Y

Da das farbige Papier nicht ausreichte,  wurde auf normalem weißen Papier weitergedruckt,  z. B. die 7 1/2 Pfg.,  15 Pfg. und 20 Pfg. Zur  Marke von 1 Mark in Y- Papier ist noch zu sagen,  dass diese nur zu Sammlerzwecken ausgegeben wurde, da das farbige Papier noch gereicht hätte.  Mit echtem zeitgerechten Stempel ist diese Marke sehr selten.

Die Marken der Nr. D25Ya bis D29Y


 

 Als erstes wird das V- Papier bearbeitet, wie schon erwähnt wurde bei der Herstellung der Dienstmarken auf Altbestände der Luitpoldmarken zurückgegriffen.

Hier die verschiedenen Papierfarben:  7 1/2 Pfg. grün von der 5, Pfg. und 2 Mark Luitpold;  15 Pfg. auf Chromgelb von der 10 Pfg. und 3 Mark Luitpold;  20 Pfg. blau von der 20 Pfg. Luitpold  und 1 Mark von der 80 Pfg. und 1 Mark Luitpold.


 

 

Kurz zu den Marken 15 Pfg. in V- Papier.  Das Vc + Vb -  Papier ist eindeutig von der Luitpoldausgabe, die Vb Marke unterscheidet sich von den anderen auch noch durch die Druckfarbe.  Nur das Va-Papier tanzt aus der Reihe, es kommt in unterschiedlichen Dicken und auch sehr dünn,  fast glasig vor.  Dieses Papier wurde nach meiner Meinung zum größten Teil erst in den Kriegsjahren hergestellt.


 

 Nicht unerwähnt sollen die drei Farben der 1, Mark Nr. 24Va - 24Vc bleiben.

 

  D24a lilarot,    D24b dunkelviolett,    D24c violett.


 

 

Zur Herstellung der Dienstmarken wurden noch drei weitere Papiersorten verwendet. Als erstes soll das W- Papier erwähnt werden, es stammt von den Restbeständen der Ludwigmarken in Friedenspapier, leicht rahmfarbenes, dickes, seidenartiges Papier mit matter Gummierung. Aus Rohstoffmangel wurde im Jahr 1917 ein Papier hergestellt,  das sehr dünn und spröde ist und in der Farbe ins Graue tendiert. Diese Marken weisen meistens Zahnfehler auf,  da sie sich wegen der Sprödheit schlecht trennen ließen. Dieses Papier wird unter der Bezeichnung X- Papier geführt. Der ganze übrige Rest an Papierarten  wird in den großen Topf vom Y- Papier aufgeführt. Dickes Holzschliffpapier aber nicht mit W - Papier verwechseln!

Oben W - Friedenspapier, unten das X-  Papier ab Mai 1917


 

 

Bei der 25 Pfg. - Marke in W - Papier gibt es zwei Farben , hellgrau und grauschwarz.


 

 

Die drei Farben der 7 1/2 Pfg. - Marke sind von links nach rechts  Nr. 25Ya in schönem Grün,   Nr. 25Yb schwarzopalgrün und rechts bei Nr. 25Yc  graugrün.


 

 Auf eine Besonderheit möchte ich noch hinweisen. Es wurden versehentlich einige Bögen der 10 Pfg. - Marke Nr. D26 auf dem farbigen Papier der D19V gedruckt, diese Marken sind äußerst selten, sie haben die Bezeichnung D26V

Hier zwei Marken der Nr. D26V gestempelt


 

 Auch die  in den Katalogen neu aufgeführte Marke zu 60 Pfg. in der Farbe schwarzgrün  ist nicht zu vernachlässigen. Es handelt sich um die Nr. D23Yb und ist  nicht gerade häufig anzutreffen. Von der ebenfalls in den Katalogen aufgeführte 60 Pfg. in X-  Papier wurde uns ein Bild von einem Sammlerfreund zu Verfügung gestellt, es existieren nur wenige Stück.  Besten Dank !!

Zwei Marken der schwarzgrünen Marke D23Yb

 

Marke 60 Pfg im seltenen X- Papier.

Bilderleihgabe von Herrn Reul.


Senkrechte Gummiriffelung:

Nicht unerwähnt bleiben sollten die vier Marken mit senkrechter Gummiriffelung, es sind die Werte 3 Pfg.  5 Pfg. 10 Pfg. alle in W - Papier und der 25 Pfg. Wert in Y - Papier. eine bildliche Darstellung der Riffelung ist leider nicht möglich.


Altprüfungen:

Das leidige Thema der Altprüfungen kommt auch bei den Dienstmarken vor.

Da vor einiger Zeit eine Dienstmarke im Internet Nr. D35X, geprüft Bühler BPP angeboten wurde und die Marke eindeutig ein normales Y Papier war sind wir auf die Suche gegangen. Und wir wurden auch fündig, im Jahre 1960 wurden die Papiere der Bayerischen Dienstmarken noch ganz anders aufgeführt und auch geprüft. Siehe auch Ausschnitt aus dem Michel von 1960. Also Vorsicht bei Altprüfungen von Dienstmarken da ist z. B. ein V Papier das jetzige W Papier, ein X das jetzige Y Papier u.s.w.

Leihgabe von J. Arnold


Bevor wir uns den Fälschungen zuwenden,  möchte ich noch eine echt gestempelte Marke Nr. D29Y zeigen.


 Falschstempel

 

Hier einige Werte D29Y mit Falschstempel